Gras, Büsche und Bäume
Die Schönheit des Fürstentums wird nur durch die Farbenpracht und Fülle des Pflanzen- und Tierreiches in den Schatten gestellt. Der Wandel von der Küste über die Moore im Westen, hinweg zu den Bergen im Osten wird sogar noch von den riesigen Bäumen im Norden übertroffen und versetzt so manch reisenden in stilles Erstaunen.
In den Mooren herrschen vorwiegend flache Ebenen vor. Hier finden sich so manche farbenfrohe Pflanzen und sogar einige kleingewachsene Bäume. Schilf ist ein fast überall anzutreffendes Kraut in diesem Gebiet. Dieses hohe und kräftige Gras umsäumt fast alle Seen des Fürstentums und bildet einen sehr einzigartigen Lebensraum für viele Tierarten über und unter Wasser. Die Schilfhalme können bis zu 4 Schritt hoch werden und die trockenen Überstände wurden früher für Dacheindeckungen geerntet. Weitere Pflanzen wie Seerose, Krebsschere, Kamm-Laichkraut, Ästiger Igelkolben, Zwergbirke, Torfsegge oder Sonnentau sind nur einige der hier anzutreffenden Gewächse.
Im Schoße von Silberbach findet der Reisende satte Weiden, eingebettet auf den sanften Hügeln zwischen den Bergen. Hier wandelt sich das Pflanzenkleid je nach Monat und bietet dem Kräuterkundigen oft eine reiche Ernte.
Im Januar findet man so manch gutes Kraut wie die Brennnessel, die Brombeere oder die Brunnenkresse. Im Februar können Giersch, Haselnuss oder Löwenzahn geerntet werden. Der März hingegen bietet Bärlauch, Duftveilchen, Ginko und Spitzwegerich. Im April findet man Walnuss, Gold-Fingerkraut und Öhrchen-Gänsekresse. Der Mai überrascht dafür mit Baldrian, Knoblauchrauke, Spitzwegerich und Waldmeister. Im Juni füllen sich die Körbe mit kriechendem Günsel, Meerrettich oder Wald-Engelwurz. Der Juli bietet Salbei, kriechendes Fingerkraut, Silber-Linde und Majoran. Im August finden sich Arnika, Mädesüß, die kleinblütige Königskerze und die Sonnenblume. Der September bietet vor allem Hopfen, Ringelblume und das zottige Weidenröschen. Im Oktober sieht man Glocken-Heiden, Kümmel, Mais und Sanddorn und erntet vorwiegend Schnittlauch, Walderdbeeren und Wintergerste. Im November ist Mispel, Spring-Schaumkraut oder Weißklee zu sehen und im letzten Mond, dem Dezember, findet man Feldsalat, Tellerkraut und Winterjasmin.
Weiter entlang des Flusses, von der Küste im Westen, welcher das Fürstentum Silberbach vom Fürstentum Astilien trennt, nach Osten erheben sich die Berge des Fürstentums und ziehen sich weit in den Osten des Landes hinein. Auch dort findet der Kräuterkundige einige wertvolle Pflanzen. Im unteren Teil der Berge dominieren die Sträucher und Büsche. Weiter oben wird die Pflanzenwelt kargerer und flacher. Um nur einige der Pflanzen namentlich zu benennen, sind da die Latschenkiefer, der Frauenschuh, die schwarze Akelei, das Leberblümchen, der Seidelbast sowie der gemeine Wurmfarn.
Den weit größten Lebensraum bieten die schier unendlichen Wälder von Silberbach. Im Süden finden sich Eichen, Birken, Erlen, Ahorn und Buchen und wandeln ihr Blätterkleid zum Norden hin zu Nadeln. Hier stehen die auch mächtigen Mammutbäume sowie Tannen, Lärchen und Fichten.
Fell, Huf, Horn und Zähne
So wie die Natur ihre Pflanzen wählt, wählen die Götter die darin lebenden Tiere. Um nur einige Bewohner des silberbacher Waldes zu nennen, findet man hier Wölfe, Marder, Bären, Rot- und Schwarzwild, Eulen und andere fliegende Räuber, Wurzelwürmer und Flederwölfe. Die Moore werden von Enten, Gänsen und vor allem Fröschen jeglicher Art besiedelt. Die Ebenen hingegen sind den kleineren Nagetieren vorbehalten und in den Bergen zeigen ab und an Murmeltier, Alpendohle, Bär, Steinbock, Gams und Luchs ihr Gesicht.